13. November 2025
DENKMOMENT

Rituale statt Ritalin – oder: Symptombekämpfung versus Ursachenbehebung

Aufmerksamkeit kostet Kraft. Sie kann sich nicht über längere Zeit und ohne Pause einer Sache widmen und muss sich – wie eine Muskelanspannung im Sport – immer wieder lockern. Erst danach kann sie sich erneut auf etwas fokussieren. In den letzten Jahren hat diese Konzentrationsdauer – bekannt als Aufmerksamkeitsspanne – stetig abgenommen. Besonders Bildungsinstitutionen leiden darunter. Um diese Dauer wiederum zu erhöhen, wird primär mit medikamentösen Massnahmen experimentiert. Das Allerheilmittel heisst Ritalin . Condorcet-Autor Niklaus Gerber stellt sich die Frage, wohin wir mit unseren Kindern steuern und was wir ihnen antun.

Bernhard Krötz über den Schweizer Mathematikunterricht

Schulmathematik in der Schweiz. Ein Abgleich mit Deutschland.

Bernhard Krötz, Hochschullehrer in Paderborn, kritisiert schon seit längerer Zeit das Niveau des Mathematikunterrichts in Deutschland und zeigt deren Konsequenzen auf. Immer wieder behandelt er auch Beispiele aus anderen Ländern. Unvergesslich seine Analyse der indischen Abituraufgaben, die wir ebenfalls im Blog aufgeschaltet haben. In seinem aktuellen Video beschreibt er die Situation in der Schweiz.

Nicht nur in der Bildung wird geschwurbelt

Aufgeblasene Nullbotschaften

Achtung: Dieser Beitrag ist kein Text über Bildung. Aber warum kommt uns das, was der Feuilletonist der FAZ, Jürgen Kesting, hier schreibt, so bekannt vor? Es mag amüsant sein, dass es in anderen Bereichen der Kultur und Bildung ähnlich zu- und hergeht, wie in der Bildungspolitik. Ein Trost ist es nicht. Übrigens: In Dortmund kann man “Medien und Musikjournalismus” studieren. Der Beitrag ist in der FAZ vom 11.10. erschienen. Wir bringen einen Auszug.

Starke Volksschule Zürich - Newsletter

Spannendes aus der Bildungswelt

Was für eine faszinierende Textsammlung! Da wird man richtig gluschtig aufs Lesen unseres neusten Newsletters. Besonders erfreulich: Alle Autoren landen mit ihren Überlegungen beim Grundsätzlichen, nämlich dass die Beziehung zum Erwachsenen, den Eltern und Lehrern, der wichtigste Faktor dafür ist, damit Kinder und Jugendliche mit Freude und Erfolg lernen können. Das weltweit positive Echo auf John Hatties Forschungen zeigt, dass sehr viele Lehrkräfte sich in ihren eigenen Erfahrungen bestätigt fühlen.

Frühfranzösisch-Debatte - es geht um Pädagogik

Der Kaiser ist nackt

Einmal im Monat hat unser Condorcet-Autor Alain Pichard die Gelegenheit im auflagenstarken Biel-Bienne, einem zweisprachigen Gratisanzeiger, eine Kolumne zu schreiben. Jetzt, wo seine Partei, die GLP, eine Petition zur Abschaffung des Frühfranzösisch lanciert hat, legt er die pädagoischen Argumente dar und zeigt, wie dünn die Argumente der Frühfranzösisch-Befürworter sind.

Bildungsforscher

John Hattie warnt vor falsch verstandener Individualisierung des Lernens

Viele Schulen setzen auf individualisiertes, selbstgesteuertes oder personalisiertes Lernen – in der Hoffnung, jedem Kind damit bestmögliche Lernchancen zu eröffnen. Doch der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie warnt: Zu viel Eigensteuerung kann das Lernen eher bremsen als beflügeln. Er plädiert für ein “maßgeschneidertes Lernen”, das auf professioneller Diagnostik und gemeinschaftlichem Lernen basiert.

Gastkommentar

Sprache ist mehr als nur Kommunizieren: Der Erwerb der Erstsprache ist die Basis von Bildung

In der hitzigen Debatte über den Fremdsprachenunterricht wird oft übersehen, dass eine solide Basis in der Erstsprache grundlegend ist für den Erwerb weiterer Sprachen wie für die erfolgreiche Vermittlung von Lernstoffen in den anderen Schulfächern. Wir bringen einen Kommentar der Psychologin und Heilpädagogin Eliane Perret, der zuerst in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) erschienen ist.